Schulhausvernetzung
Lange wurde sie angekündigt, die
Computervernetzung des Maxgymnasiums, nun ist sie Wirklichkeit geworden.
Die ersten Planungen, in allen Klassenzimmern und Fachräumen
Computeranschlüsse zur Verfügung zu stellen wurden bereits Mitte der 90
er Jahre begonnen. Bis zur jetzigen Ausbaustufe war es also ein langer
Weg.
Bis zum Jahr 2000 liefen die Planungen außerhalb des Maxgymnasiums ab,
man hörte nur immer wieder Absichtserklärungen von Mitgliedern des
Schulreferats, dass das Max demnächst vernetzt würde. Das änderte sich
Anfang 2001, als die Schule aufgefordert wurde,. einen Plan zu erstellen
in welchen Räumen wie viele Netzwerkanschlüsse installiert werden
sollten. Gleichzeitig habe ich dann Technologiepläne entwickelt, die die
am Max gewünschte Hard- und Softwareausstattung enthalten. In den
Pfingstferien 2002 wurde es dann ernst: Mauern wurden durchbrochen, Löcher
wurden gebohrt, Kabel gezogen, Verteilerschränke und Steckdosen
eingebaut. Die Bauarbeiten – die umfangreichsten seit der Entkernung in
den 70er Jahren – wurden pünktlich im November 2002 fertig gestellt.
In den Weihnachtsferien baute ich dann unser altes kleineres Schulnetz im
Computerraum ab, um Platz für die neuen Rechner zu machen. Mitte Januar
wurden 60 Computer, mehrere Beamer, Scanner und Drucker, sowie eine
Videokamera und eine Digitalkamera geliefert.
In den folgenden Wochen begannen Schüler und Lehrer sich an die Geräte
heranzutasten. Natürlich liefen nicht alle Geräte von Anfang an gleich
problemlos, was aber bei der Größe es Netzwerkes, das die Stadt München
in Zusammenarbeit mit der Firma T-Systems aufbaut, nicht weiter
verwunderlich ist. In den Münchner Schulen sind immerhin 20 000 Computer
und 100 000 Benutzer miteinander verbunden.
Inzwischen verfügt die Schule über 85 Computer, 13 Beamer (davon sind 9 in Fach- und
Klassenräumen an der Decke montiert) sowie über eine ausreichende Anzahl von Druckern und
Scannern.
Sehr positiv wurde die Geschwindigkeit
des neuen Internetzuganges aufgenommen. Uns steht jetzt eine Standleitung
mit der Datenflussgeschwindigkeit von 800 kbit /s zur Verfügung. Selbst,
wenn die 27 Rechner im Computerraum gleichzeitig im Internet sind, hat
jeder Rechner trotzdem noch eine ausreichende Geschwindigkeit zur Verfügung.
Ein wenig später als das sogenannte pädagogische Netz wurde das
Verwaltungsnetz in Betrieb genommen. Auch Sekretariat und Direktorat sind
nun vernetzt.
Hierbei stellt sich natürlich die Frage: Wozu das alles?
Es gibt viele Gründe, ein Computernetzwerk aufzubauen (schneller
Datenaustausch, problemlose Kommunikation, leichte Wartung der Computer
etc.), die Frage ist, wie viele Gründe es gibt, in jedem Klassenzimmer
Computer aufzustellen. Selbst Internetspezialisten stellen die Nötigkeit
von Computern in Klassenzimmern in Frage (Clifford Stoll: Warum Computer
nichts im Klassenzimmer verloren haben).
Meiner Meinung nach stellen die Rechner ein weiteres Medium dar, das
geeignet ist, den Schülern bestimmte Lerninhalte an manchen Stellen im
Unterricht besser anschaulich zu machen. Zum Anderen ist der Computer ein
Arbeitsmittel, das aus modernen Arbeitsplätzen nicht mehr wegzudenken
ist.
Wenn man die modernen Medien nicht als Wundermittel für die zunehmenden
didaktischen und pädagogischen Herausforderungen, die an Schule gestellt
werden betrachtet, sondern sie maßvoll und gezielt einsetzt, können sie
sicher eine sinnvolle Bereicherung des Unterrichts sein.
Wir werden in den näächsten Jahren vor der Aufgabe stehen, Konzepte für
einen maßvollen und gewinnbringenden Computereinsatz im Unterricht zu
erstellen
Autor: Claus Deser
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