Griechisch Exkursionen

Exkursionen und Veranstaltungen

„Wie Menschen denken und leben, so bauen und wohnen sie.“

Johann Gottfried von Herder

Herders These nachzuspüren, war das Ziel des Projektseminars Griechisch der 11. Klassen im Schuljahr 2023/24, nämlich Konzeption, Planung und nicht zuletzt handwerkliches Bilden von Modellen griechischer Gebäude, das mit einem Präsentationsabend am Mittwoch, den 17.07.2024 in der Aula des Maximiliansgymnasiums gebührend beschlossen wurde.

Neben ganz praktischen Fragen (Welcher Maßstab ist zu wählen? Welche Materialien können, sollten oder müssen bzw. müssen nicht verwendet werden? Wie gelingt eine statisch sichere Konstruktion? Wie ist beim Bau vorzugehen? Welche Alltagsgegenstände können planmäßig als Baumaterialien zweckentfremdet werden?) beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler damit, wie die Wissenschaft mit dem vorliegenden Befund (Überreste von Gebäuden) analytisch arbeitet, um schließlich irgendwann zu einem Rekonstruktionsmodell zu gelangen, das uns das Verständnis für die Architektur und die Ansicht antiker (griechischer) Bauten erleichtert.

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Durch die Unterstützung von Korbinian Ring M.A., einem ehemaligen Schüler des Maximiliansgymnasiums, der seine Erfahrungen und Erkenntnisse des Archäologie-Studiums teilte (etwa durch einen erhellenden Besuch mit der Vorstellung von Kennzeichen des Berufs oder eine Führung in der archäologischen Bibliothek im Museum für Klassische Abgüsse) und dem Modellbauer Jürgen Schillinger Dipl.-Ing. (FH) Architektur, dem Inhaber und Geschäftsführer der Firma Architekturmodellbau Süd, der in Besuchen die oben genannten Fragen aus der täglichen Geschäftspraxis  heraus klärte und mit vielen pfiffigen Ideen und Tricks zum eigentlichen praktischen Modellbau anleitete, entstanden schließlich äußerst beeindruckende und durch verschiedene Techniken völlig individuelle Modelle griechischer Gebäude.

Im Rahmen des Präsentationsabends, durch den die Seminarteilnehmerin Maria-Giulia Brühl souverän als Moderatorin führte, lauschten gut 70 Besucher nach den begrüßenden Worten von Schulleiter Thomas Bednar und Seminarleiter Christian Firsching Ausführungen zu den vorrangig aus Papier, Pappmaché und Kleister bestehenden Hanghäusern von Ephesos von Immanuel Wilden, dem minoischen labyrinthartigen –  bekannt durch den Mythos des Minotauros – Palast von Knossos, den Lio Jentsch und Valentin Kindermann liebevoll durch Berechnungen am PC per 3D-Druck fassbar machten, dem typischen Rundtempel der Tholos, die in München wohl besser als Monopteros bekannt ist, von Dominik Lindner.

Die interessanten Vorträge über den Tempel der Aigina auf der gleichnamigen Insel von Jonathan Abel, der mit einem verbreiteten Irrglauben zur farblosen Erhabenheit dieser sakralen Gebäude aufräumte, sowie über den des Hephaistos oberhalb der Athener Agora, der nur durch einen klugen Schachzug der Athener vor der Zerstörung bewahrt wurde, von Jonathan Lutz lenkten die Aufmerksamkeit auf eher religiose Bauwerkstypen.

Das typische Wohngebäude des Pastashauses von Lukas Hagen schließlich, der den Anwesenden sehr ehrlich im Lauf seiner Darbietung erklärte, dass er zwar im Fach Griechisch recht viel über Mythen, Politik, Philosophie und Kriege gehört und gelernt habe, aber der antike Alltag da doch sehr zu kurz käme /gekommen sei,  verwies erneut darauf, dass das gelebte Fach Griechisch mehr ist und mehr sein muss als „nur“ Vokabeln und Grammatik zu pauken (die aber unerlässlich sind und erst einen richtigen Zugang zu den Gedanken der Griechen erzeugen1): den vermeintlich „alten Steinen“ immer von Neuem Leben einzuhauchen und sie für die Betrachter historisch und kulturell einzubetten, zu entschlüsseln und zu einem zum Nachdenken anregenden Impuls für uns zu machen.

Die Schülerinnen und Schüler des Maximiliansgymnasiums jedenfalls dürfen sich darauf freuen, ab dem kommenden Schuljahr die Modelle als Teil des Unterrichts aus nächster Nähe zu betrachten, wozu sie grundsätzlich intendiert sind und was ihren Mehrwert ausmachen soll: Sehen und Begreifen als weiterer Aspekt des Lernens und Verstehens.

Da so viel Stehen und Zuhören anstrengend ist, sorgte das Seminar auch für eine ordentliche Bewirtung mit griechischen Spezialitäten unter Federführung von Anton Liberatore und Maria-Giulia Brühl, die dankenswerter Weise von ihren (die gar nicht das Seminar belegt haben) Mitschülern Korbinian Baumer und Ferdinand Radlmair, dem hiermit auch für die Foto-Dokumentation gedankt sei, unterstützt worden sind.

Großer Dank gehen auch an Xaver Emmerling und Leo Rommel für die Technikbetreuung, Julian Herold für die Plakatierung und das Rühren der Werbetrommel sowie Svenja Ludwig und Philipp Clynch für die vielen helfenden Handgriffe unmittelbar vor und nach dem Abend!

 

Christian Firsching

Projekt „Walhalla“ und „Römerkastell in Eining (Abusina)“ – Ein Exkursionsbericht

Treffpunkt für unsere Exkursion am 14. Mai 2024 zur Walhalla in Donaustauf und zum Römerkastell in Eining war um 7:50 Uhr vor dem Schulgebäude bei sonnigem Wetter. Beteiligt waren die Griechisch-Gruppen der 8. Klassen von Herrn Beron und von Herrn Schwartze.

Die Walhalla ist ein klassizistisches Nationaldenkmal, welches in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts von König Ludwig I. in Auftrag gegeben und von dem Architekten Leo von Klenze entworfen wurde, der auch in München einige Gebäude wie die Glyptothek geplant hatte.

Herr Beron wies darauf hin, dass die Walhalla an einen von Säulen umgebenen griechischen Tempel erinnert. Er erklärte, dass König Ludwig I. einen Gedächtnisort für verdiente deutschsprachige Männer und Frauen schaffen wollte.

Im mit verschiedenen Marmorarten verkleideten Inneren des „Tempels“ sahen wir entlang der Wände die Büsten und Gedenktafeln von als vorbildlich erachteten Herrschern, Feld-herren, Wissenschaftlern und Künstlern – von Karl dem Großen über Otto von Bismarck bis hin zu Sophie Scholl sind hier 196 Personen geehrt.

Zu den ursprünglich 96 Büsten kommen in Abständen von fünf bis sieben Jahren neue Büsten und Gedenktafeln hinzu. Herr Beron erklärte uns, dass eine Möglichkeit, jemanden in der Walhalla aufnehmen zu lassen, das Starten einer Petition ist, verbunden mit der Übernahme der Kosten für die Anfertigung der Büste.

Die bisher jüngste Aufnahme ist eine Büste des Physikers und Nobelpreisträgers Max Planck im Jahr 2022. Für uns als Maxler ist dies besonders interessant, da Max Planck Schüler unseres Gymnasiums war.

Außen am Dachfirst der Walhalla machte uns Herr Beron vor allem auf die Darstellung der Varusschlacht aufmerksam.

Nach einer kurzen Brotzeitpause erreichten wir unser nächstes Ziel wieder mit dem Bus, donauaufwärts. In der Nähe des heutigen Neuburg war um 80 n. Chr. das Römerkastell Abusina errichtet worden, das östlichste Kastell des obergermanisch-raetischen Limes, welches zum UNESCO-Welterbe „Grenzen des Römischen Reiches“ gehört.

Herr Beron deutete auf die noch gut unterscheidbaren Gebäudeteile des Kastells hin: die Tore, Wohngebäude für die Soldaten, die Thermen und Wohnhäuser. Die lateinische Inschrift auf einem Opferstein in dem Kastell hat uns Herr Beron teilweise übersetzt.

Schließlich sind wir nach unserer Heimfahrt etwas müde, aber zufrieden, wieder vor der Schule angekommen.

Isabel Kersten und Leopold Schlumprecht (8b im Schuljahr 2023/24)

Walhalla  –  Die Griechischklassen 8a, 8b und 8c auf großer Fahrt!

Am 20.07.2023 – einem Wandertag der besonderen Art – besuchten die Klassen 8a, 8b und 8c im Rahmen des Griechischunterrichts die Walhalla bei Regensburg.

Begleitet von ihren Griechischlehrkräften bzw. Klassenleitern Herrn Bednar, Herrn Heinrich, Frau Bugger (8a), Frau Weigl und Frau Kaesen (8b) und Herrn Raschbacher (8c) erkundeten sie zunächst in einem historischen Spaziergang die Altstadt von Regensburg, um dann mit einem Ausflugsschiff auf der Donau sich der Walhalla von Flussseite her zu nähern.

Der Aufstieg zur Anlage – eine Wanderung eigener Art – wurde belohnt mit dem großartigen Anblick eines nach Bayern versetzten dorischen Tempels, dem beeindruckenden Einblick in die Walhalla und deren großartigen Köpfe und mit einem atemberaubenden Ausblick ins Tal und in die Ferne!

Bilder: OStD Thomas Bednar, StDin Michaela Weigl