Dr. Winfried Bauer

Dr. Winfried Bauer (1988-2000)

Geboren wurde Winfried Bauer am 16.2.1946 in Schimborn, Kreis Aschaffenburg (Unterfranken). Nach Besuch des humanistischen Gymnasiums in Miltenberg studierte er zunächst von 1965-1967 Philosophie und Theologie an der Universität Würzburg, von 1967 bis 1973 zusätzlich Germanistik an der LMU in München. Nach Abschluss in Theologie mit Diplom, in Germanistik mit 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien zweite Staatsprüfung am Pädagogischen Seminar in Würzburg (Riemenschneider-Gymnasium) für die Fächer Katholische Religion, Deutsch und Sozialkunde.
1975 promovierte Bauer an der LMU München bei Prof. Sengle mit einer Buchveröffentlichung: “Jeremias Gotthelf – ein militanter Vertreter der geistlichen Restauration in der Biedermeierzeit” nach intensiver Beschäftigung mit der Literatur der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts und Studien im Schweizer Bern.
Von 1975 bis 1988 war er Lehrer und Kollegstufenbetreuer am Gymnasium Gauting. 1982 erhielt er den Günther-Klinge-Kulturpreis der Gemeinde Gauting für die Betreuung der schulischen Theatergruppe und zahlreicher Aufführungen, sogar mit Fernsehaufzeichnungen.

Seit dem Schuljahr1988/89 leitet er das Maximiliansgymnasiums als erster Nichtaltphilologe in der Geschichte dieser Schule. Seine Überzeugung: In der heutigen Zeit kann ein Nichtaltphilologe vielleicht wirkungsvoller den Wert der alten Sprachen für eine umfassende menschliche Bildung und für ein vertieftes Verständnis des zusammenwachsenden Europas vertreten als Lehrer, die diese Fächer auch unterrichten.
Daneben ist er Verfasser von zahlreichen wissenschaftlichen und pädagogischen Publikationen, u.a. “Bayerische Literatur”, “Deutsche Literatur. Eine Sozialgeschichte”. Neben Aufsätzen in den Fachzeitschriften “Der Deutschunterricht” und “Praxis Deutsch” hat er auch Rundfunksendungen betreut. Neben Theaterstücken arbeitet er seit über 20 Jahren an Schulbüchern für das Fach Deutsch in verschiedenen Verlagen mit. Auch als Mitarbeiter in Arbeitskreisen des ISB für Deutsch, als Referent für die Fächer Deutsch und Katholische Religion in der Regionalen Lehrerfortbildung in Dillingen und Gars und als Zweitprüfer für Kirchenrecht an der LMU in München war bzw ist er tätig. Sein Ziel ist eine auf den Grundlagen der alten Sprachen aufbauende vertiefte Allgemeinbildung der Schüler durch einen Unterricht, der modernen Methoden aufgeschlossen ist und die Schüler in fächerübergreifenden Projekten zu selbständigem Tun und Forschen, auch über den Unterricht hinaus, motiviert, sodann eine echte, sich gegenseitig befruchtende Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden, die miteinander zusammenarbeitet, zusammenlebt und zusammen feiert, und ein kritisch-konstruktiver Dialog aller am schulischen Leben beteiligten Institutionen. Wichtig ist ihm auch der Blick über den Tellerrand. Deshalb fördert er Auslandsaufenthalte seiner Schüler und Partnerschaften mit europäischen und außereuropäischen Ländern wie z.B. Australien und Libanon. Mit einer italienischen Schule aus Vicenza und einer slowakischen aus Piestany arbeitet das Maximiliansgymnasium bereits an einem zweiten Comenius-Projekt der EU, diesmal mit dem Thema: “Die Bedeutung der antiken Sprachen und Kultur in unserer Zeit”.
In besonderer Weise fördert er den musisch-künstlerischen und sportlichen Bereich, vor allem die Chor-, Orchester und Theaterarbeit, die für ihn persönlich-gewinnbringende, gelegentlich therapeutische, auf alle Fälle gemeinschaftsbildende und schulidentifikatorische Bedeutung haben. Um berufstätigen und alleinerziehenden Eltern zu helfen, hat er die nachmittägliche Betreuung von Unterstuflern an der Schule eingeführt, die von engagierten Lehrkräften getragen wird. Die Ausrüstung der Schule mit den jeweils neuesten Kommunikationsmitteln gehört für ihn genauso zu einer modernen Schule wie ein attraktiver, alle Sinne erfassender Unterricht. Mit einem eingespielten Tutorensystem und einem ständigen Dialog mit den Grundschullehrern sollen erfahrene Klassenleiter den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium erleichtern. Die Arbeit als Seminarvorstand liegt ihm besonders am Herzen, weil nur mit hoch qualifizierten und hoch motivierten jungen Lehrern die Schule der Zukunft gestaltet werden kann.